Poetik-Kolleg: Hans Pleschinski in Erlangen

Poetik-Kolleg: Hans Pleschinski in Erlangen

(c) Bild: Verlag C.H.Beck

An der FAU findet jährlich das Erlanger Poetik-Kolleg statt, das Studierenden die Möglichkeit bietet, gemeinsam mit namhaften Gegenwartsautoren deren Texte zu diskutieren. Zwei Nobelpreisträger, Hertha Müller (2008) und Günter Grass (2014), waren bereits zu Gast. Gastpoet 2019 war Hans Pleschinski. Mit vielbeachteten Übersetzungen aus dem Französischen erschloss Pleschinski in den letzten Jahren Werke des literarischen Höhenkamms einem breiten Publikum. Mit seinem eigenen jüngeren Prosawerk, zu dem Bestseller wie „Königsallee“ zählen, gehört Pleschinski zu den wichtigsten Repräsentanten einer deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, die Kulturpflege im Medium des Historischen Romans unternimmt.

Der Doppelrolle Pleschinskis als Schriftsteller und Übersetzer trug das Seminar durch die Zusammenarbeit von Germanistik (Prof. Dr. Gunnar Och) und Romanistik (Prof. Dr. Gisela Schlüter) Rechnung. Das Studierendengespräch mit dem Autor fand am 12.7.2019 statt. Thematisiert wurden im Rahmen des Seminars Fragen nach Pleschinskis Poetik des Übersetzens, dem literarischen Schreibprozess und den gesellschaftlichen Funktionen von Poesie. Anknüpfungspunkt für eine philologische Fachdiskussion waren nicht zuletzt philologische Aspekte im Schaffen des Autors selbst: Gründliches Quellenstudium und die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Literaturwissenschaft flankieren Pleschinskis Schreiben. Mit dem Gerhart-Hauptmann-Experten Peter Sprengel etwa tauschte sich der Autor für seinen Roman „Wiesenstein“ aus. Aus diesem, seinem neuesten Werk las Pleschinski dann auch am Abend des 12. Juli im gut besuchten Erlanger Kunstpalais.
(Text: Korbinian Lindel)