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Die Zeitlichkeit und die Entfaltung in ihr ist die wesentliche Wirklichkeit des Menschseins. Sie konstituiert die Bedingungen menschlicher Existenz, seine Wahrnehmung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, seine Endlichkeit und Sterblichkeit. Die Zeit ist nicht bloßes Phänomen, sondern drängt sich als Problem, als antwortlose Frage, als Unbegreiflichkeit auf, und gleichzeitig doch omnipräsent im Leben verankert. Unsere Erfahrung von Zeitlichkeit geschieht zwischen dem Nicht-Mehr der Vergangenheit und dem Noch-Nicht der Zukunft. Der Mensch erlebt die Wirklichkeit in der flüchtigen Gegenwart zwischen diesen zwei Formen des Nichtseins.
Die Problematik der Zeit verlangt nach Ausdruck. Dieser geschieht in sämtlichen Zeichensystemen, Medien und Künsten. Sowohl in den Geistes- wie auch in den Naturwissenschaften findet eine intensive Auseinandersetzung mit Temporalität statt. Unsere Tagung soll eben jene Polyperspektivität und Vielfalt der Wahrnehmungen als Ausgangspunkt haben und einen interdisziplinären Austausch ermöglichen. Von der Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft über Philosophie und Theologie bis zur Physik möchten wir dezidiert jungen Nachwuchswissenschaftler*innen, d.h. Studierenden wie auch Promovierenden, eine Plattform bieten, um sich dem Gegenstand zu nähern. Neben Zeiterfahrung und -wahrnehmung sind auch Konzeptionen von Geschichte, Erinnerung oder der ethischen Dimension von Zeitlichkeit Themen, die unsere Tagung verhandeln möchte.