Ethik der Textkulturen und FAU INTEGRA laden herzlich ein zur Lesung mit Max Czollek
Am 21.1.2020 um 19:30 Uhr liest Max Czollek aus seinem letzten Buch „Desintegriert Euch!“. Das Gespräch im Anschluss wird von Prof. Dr. Christine Lubkoll (Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt an der FAU) und Timo Sestu (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie an der FU Berlin) durchgeführt und moderiert. Die Lesung findet in der Stadtbibliothek Erlangen (Marktplatz 1) statt. Der Eintritt ist frei.
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Zum Buch: Max Czollek ist dreißig, jüdisch und wütend. Denn hierzulande herrschen seltsame Regeln: Ein guter Migrant ist, wer aufgeklärt über Frauenunterdrückung, Islamismus und Demokratiefähigkeit spricht. Ein guter Jude, wer stets zu Antisemitismus, Holocaust und Israel Auskunft gibt. Dieses Integrationstheater stabilisiert das Bild einer geläuterten Gesellschaft – während eine völkische Partei Erfolge feiert. Max Czollek entwirft in seiner Streitschrift eine Strategie, dieses Theater zu beenden: Desintegration. „Desintegriert euch!“ ist ein Schlachtruf der neuen jüdischen Szene und zugleich eine Attacke auf die Vision einer alleinseligmachenden Leitkultur. Dieses furios streitbare Buch ist die Polemik der Stunde.
Zum Autor: Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren, wo er bis heute lebt. Bis 2006 besuchte er die Jüdische (Ober-)Schule Berlin und schloss ein Studium der Politikwissenschaften an der FU Berlin an, das er mit einer Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung beendete. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 die Veranstaltung „Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen“. Seit 2009 ist er Mitglied des Lyrikkollektivs G13, organisiert gemeinsame Lesetouren und Veröffentlichungen und ist Kurator des internationalen Lyrikprojekts „Babelsprech“. Außerdem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart. Im Verlagshaus Berlin erschienen bislang die drei Gedichtbände „Druckkammern“ (2012), „Jubeljahre“ (2015) und „Grenzwerte“ (2019).