Kants Haltung zur Religion stößt auf unterschiedliche, oft zwiespältige Wahrnehmungen: Die einen feiern mit Heinrich Heine den intellektuellen Revolutionär, der Gott „enthauptet“ habe; andere beklagen, dass der von Kant postulierte Mut des Selbstdenkens für eine rückhaltlose Religionskritik wohl nicht ganz gereicht habe. Stark verbreitet ist die Lesart, dass Kant die Religion als moralpädagogische Institution – aus Überzeugung oder als Konzession an die Autoritäten seiner Zeit – nicht habe entbehren können.
Was in all diesen Varianten zu kurz kommt, ist die Wertschätzung eines eigenständigen religionsphilosophischen Ansatzes, der auch für gegenwärtige Debatten Impulse geben kann. Zum 300. Geburtstag des Königsberger Philosophen, der den Ruf nach Erlangen leider nicht angenommen hatte, wollen wir Kants Ideen zu Gott, Religion und Kirche auf ihre Originalität und Aktualität hin diskutieren.
Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.